Trinkwasser

Trinkwasser aus der Glasflasche
Anstehen nach Wasser (März 1920 Kapp-Putsch)
Länder, in denen Leitungswasser auch von Touristen ohne Bedenken getrunken werden kann[1]

Trinkwasser ist Wasser für den menschlichen Bedarf. Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, es kann nicht ersetzt werden (Eingangs- und Leitsatz der DIN 2000).

Als Trinkwasser ist jedes Wasser definiert, das zum

oder insbesondere zu den folgenden häuslichen Zwecken bestimmt ist:

  • Körperpflege und -Reinigung,
  • Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß mit Lebensmitteln in Berührung kommen (Gläser, Geschirr, Besteck) oder
  • Reinigung von Gegenständen, die bestimmungsgemäß nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommen (Kleidung, Wäsche)[2]

Trinkwasser ist Süßwasser mit einem so hohen Reinheitsgrad, dass es – gemäß den definierten Güteanforderungen – für den menschlichen Gebrauch als geeignet eingestuft ist, insbesondere zum Trinken und zur Speisenzubereitung. Trinkwasser darf nur die Stoffe oder Organismen enthalten oder in bestimmten Mengen enthalten, für die es entweder keine Grenzwertfestlegungen gibt oder für die festgelegte Grenzwerte nicht über- oder unterschritten werden. Nicht enthalten sein dürfen z. B. krankheitserregende Mikroorganismen. Mineralstoffe sollten in einer Mindestkonzentration enthalten sein. Keine Grenzwertfestlegungen gibt es für viele chemische Schadstoffe (s. Schadstoffbelastung). Anforderungen der Keimfreiheit am Entnahmeort (Verbraucher) erzwingen unter bestimmten Bedingungen (Gewinnungsort, Leitungslänge) dauerhafte oder bedarfsgerechte Desinfektionsmaßnahmen, was (etwa durch Chlorungsverfahren) innerhalb o. g. Grenzwerte chemische Kontamination impliziert.

Die Güteanforderungen an Trinkwasser sind in Deutschland in der DIN 2000, in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und in der „Allgemeinen Verordnung für die Versorgung mit Wasser“ (AVBWasserV) festgelegt.[3]

Wasser ist in Deutschland kein Mangelartikel. Im Gegensatz zu anderen natürlichen Ressourcen wird Wasser nicht verbraucht, sondern nur gebraucht. Es kann dabei verunreinigt werden und ist dann eventuell mit Schadstoffen belastet. Die gesamte Wassermenge der Erde in allen Aggregatzuständen bleibt gleich, lediglich die Verteilung zwischen den Umweltkompartimenten ändert sich. Nur eine äußerst geringe Menge des Wassers entweicht als Wasserdampf aus der Lufthülle in das Weltall.

  1. Die Karte beruht auf der Quelle Where Is the World's Most Dangerous Drinking Water? (kommerzielle Webseite qssuplies.co.uk, Stand März 2023), die Angaben des US-amerikanischen Center for Disease Control and Prevention (CDC) (Destinations list, wwwnc.cdc.gov) und des Environmental Performance Index (EPI) (Unsafe drinking water, epi.yale.edu, Stand 2022) verwendet. Die Einschätzungen des EPI beruhen wiederum auf Daten der Global Burden of Disease (GBD) study des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME)
  2. twin Nr. 9, DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Bonn.
  3. Die EU- und WHO-Richtlinien für Trinkwasser legen teilweise andere Parameter zugrunde und haben Empfehlungscharakter, siehe Vergleich der Trinkwassernormen der WHO, der EU und Deutschlands.

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